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KrakauFSUAm 14. Mai 2017 fuhren die beiden Erzieher-Unterstufen in Begleitung von Frau Ballnat und Frau Kupka über Nacht mit dem Bus nach Krakau. Bereits kurz nach der Ankunft begaben sich alle zwar müde, aber neugierig, mit der Stadtführerin Beata Kwiatkowska zur ersten Stadtbegehung. Besichtigt wurden der Wawelhügel an der Weichsel samt seinem feuerspeienden Drachen, der eindrucksvolle Innenhof des Wawelschlosses, die Kathedrale mit den Grabmälern der polnischen Könige sowie die Sigismundglocke im Turm der Kathedrale. Die elf Tonnen schwere Glocke erklingt an kirchlichen und nationalen Feiertagen, ansonsten hängt sie still und kann nicht nur besichtigt, sondern auch berührt werden, um sich etwas zu wünschen – mit der rechten Hand für „Reichtum“ oder mit der linken Hand für „Liebe“. Oder! - es gilt: nicht die Glocke mit beiden Händen zu berühren. Die Begehung führte über alte Gassen mit prächtigen Bauten zum Herzstück der Stadt, dem 40.000 m² großen Marktplatz.

Inmitten befinden sich die Tuchhallen mit Verkaufsständen, umgeben ist der Marktplatz von Restaurants und Cafés sowie der Marienkirche mit ihren Türmen. Aus einem der Türme ertönt zur jeder vollen Stunde das Trompetensignal Krakaus – in Gedenken an einen Bläser aus dem 13. Jahrhundert.

Beeindruckt von der Architektur der Stadt und mitgerissen von der leidenschaftlichen Erzählweise Beatas schauten viele Studierende baff am Ende des Tages auf ihren Schrittzähler … dies wurde an den noch folgenden Tagen zum abschließenden Ritual. So wurden des Weiteren der Innenhof des Collegium Maius der Jagiellonen-Universität, das jüdische Viertel Kazimierz, die Remuh-Synagoge und ihr anliegender Friedhof, die Tempel-Synagoge, der Platz „Helden des Ghettos“ samt der Apotheke „Zum Adler“, ein erhalten gebliebener Abschnitt der Ghettomauer, Schindlers Fabrik und das heute dort untergebrachte Museum zu Fuß erkundet. Alles „Orte“, die den Verstand mit ausgiebigen historischen Informationen gar überfluteten und oftmals tiefgreifend das Herz berührten.

Bewegend für Fuß, Verstand und Herz war vor allem der Besuch des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. Zunächst besichtigten die Studierenden das Stammlager Auschwitz I, gingen unterm Tor „Arbeit macht frei“ durch, sahen in den begehbaren – im Sinne des Gedenkens aufbereiteten – Baracken noch erhaltene Gegenstände wie Koffer, Schuhe und Brillen der hier ums Leben gekommenen, aber auch einen riesigen Berg voller Haare, viele die Geschehnisse festhaltende Fotos sowie gemalte Kinderzeichnungen an den Wänden. Danach begingen die Studierenden das Vernichtungslager Auschwitz II –Birkenau. Die Sonne schien kraftvoll und Vögel zwitscherten inmitten von Holz- und Steinbaracken, zerstörten Krematorien, Gedenksteinen, den hierher führenden Schienen… einprägsam und doch nicht vorstellbar.

Am nächsten Tag hatten wir die Ehre, Frau Rena Rach treffen und kennenlernen zu dürfen. Sie war im Kleinkindalter zur Zeit des Zweiten Weltkrieges, ihr Vater arbeitete in Oskar Schindlers Fabrik. Auch wenn ihr Wissen über ihre persönlichen Erlebnisse in dieser Zeit aus den Erzählungen ihrer Eltern gespeist ist, merkte man, wie sehr sie dies heute noch bewegt und sie zu einer starken Persönlichkeit werden ließ. Eine Lebensgeschichte, die nachhaltig Mitgefühl und Hochachtung hervorrief .  

Noch nicht genug gelaufen, stand als nächstes die Besichtigung des Salzbergwerks Wieliczka auf dem Programm. Über 378 Holzstufen ging es zur ersten von neun unterirdischen Ebenen hinab. Bei der Begehung forderte die Bergwerkführerin diejenigen, die nicht glaubten, dass die Wände, der Boden, alles hier unten aus Salzstein ist, dazu auf eine Geschmacksprobe zu nehmen, sprichwörtlich ganz einfach einmal zu lecken. Klingt wie ein charmanter Scherz, dem doch einige der Studierenden gefolgt sind. Die ausgehöhlten Kammern, die Skulpturen aus Salz wie zum Beispiel die fast vier Meter hohe Statue, die den Astronomen Nikolaus Kopernikus darstellt und vor allem die aus glitzerndem Steinsalz gehauene Kinga-Kapelle, in der heute Hochzeitsmessen und Konzerte zelebriert werden, ließen die auch hier in die Höhe getriebenen Schrittzähler ein wohliges Lächeln in die Gesichter der Studierenden zaubern.    

Vor der Heimfahrt, am 19. Mai 2017, gingen wir noch einmal zum Marktplatz, ein letztes Mal winkten wir dem Trompeter im Turm der Marienkirche zu und nahmen so Abschied von einer imposanten und eindringlichen Studienfahrt.

Martina Kupka

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